Unsere Australien-Reise verlief zunächst von Frankfurt nach Perth, wo wir uns einige Tage aufhielten. Danach sind wir nach Cairns geflogen und mit einem Camper nach Brisbane gefahren, von wo es wieder zurück nach Frankfurt ging.
Der Sommer 2007 in Deutschland war stark verregnet, weswegen wir uns umso mehr auf unsere Australien-Reise freuten. Kaum in Perth angekommen, mussten wir aber leider feststellen, dass sich das Wetter von Deutschland in Perth fortsetzte. Sehr zur Freude der Australier, weil es in Perth zuvor eine lange Trockenperiode gab, dafür aber zu unserem Leidwesen, weil wir mit Regenschauern und Temperaturen zwischen 15°C und 20°C vorlieb nehmen mussten.
Ein Beweis dafür, dass die Welt auch im fernen Australien sehr klein ist, war, dass unser Taxi-Fahrer kein Australier, sondern ein Serbe war. Das allein mag noch nicht ungewöhnlich sein. Allerdings hat er eine Zeit seines Lebens auch im Schwarzwald verbracht. Er erzählte uns dann, wie leicht man in Australien Geld verdienen kann.
Südwesten: Bunsburry und Glendalough
Unsere erste Tour führte uns dann in den Südwesten von Western Australia. In Bunsbury sind wir den Mangrove Walk, einem Steg durch einen Mangrovensumpf entlang gelaufen. Weiter ging‘s nach Glendalough zum Cape Naturaliste. Unterwegs kamen wir an den vielen toten Kanguruhs, die am Straßenrand lagen, vorbei.
Am Cape Naturaliste waren wir die letzten Gäste, um den 1903 erbauten Leuchtturm zu besichtigen. Der Führer oder Leuchtturmwärter informierte uns umfangreich über die Geschichte des Leuchtturms. Leider sprach er aber einen so starken Dialekt, dass nur ein Bruchteil zu verstehen war.
Südwesten: Höhlen
Die erste Station des Tages war Surfers Paradise in Kandallup. Hier trafen wir einen Australier, der typisch für fast alle Australier zunächst fragte, wo wir herkommen, wer wir sind, warum seit wann und wie lange wir in Australien sind und was wir beruflich machen. Ihm war die für uns einsame Gegend viel zu übervölkert und sagte, er käme aus einer Gegend, in der teilweise 500km zwischen zwei bewohnten Flecken liegen würden. Wir erzählten ihm, dass wir am Flughafen Perth einen kostenlosen örtlichen Reiseführer mitgenommen haben. Darin gab es eine schemenhafte Karte von Western Australia, in der Deutschland, Großbritannien und Japan Platz hatten und immer noch genug Freiraum war. Zusammen mit der Info, dass trotz der deutlich kleineren Fläche in Deutschland ca. viermal mehr Menschen als in ganz Australien leben, hat er abgewunken, dass es ihm viel zu voll war.
Später haben wir für die drei Höhlen Mammoth Cave, Lake Cave sowie Jewel Cave gekauft. Leider haben wir nur die beiden Höhlen Mammoth Cave und Lake Cave zeitlich geschafft und mussten das Ticket für die Jewel Cave verfallen lassen.
Weiter ging es in Richtung es nach Pemberton, wo wir übernachtet hatten. Wir fuhren durch die Karri-Wälder mit alten majestätisch wirkenden Bäumen.
Südwesten: Tree Top Walk
Der Tag war anstrengend. Zunächst ca. 130km durch die Wälder von Pemberton zum Tree Top Walk und dann zurück nach Perth. Aber es hat sich gelohnt. Der Tree Top Walk liegt im Valley of the Giants, wobei die Giganten natürlich die Bäume sind. Zunächst läuft man den Steg in bis zu 40 Metern Höhen zwischen den Bäumen entlang. Danach kann man noch einen Spaziergang im Valley of the Giants zwischen den alten Tingle-Bäumen machen.
Abschied aus Perth
Die letzten Tage in Western Australia haben wir im Aquarium von Western Australia sowie in Perth sowie im Queens Park zugebracht. Ein Weg, um von Perth City in den Queens Park zu kommen, ist die Jacobs Ladder. Eine lange Treppe, die intensiv als Trainingsgerät genutzt wird. Permanent kommen einem von unten und oben Jogger entgegen, die die Treppe mehrfach rauf und runter laufen.
Ankunft in Cairns und Ausflug zum Outer Reef
Unser Flug nach Cairns startete mitten in der Nacht und ging über Sydney. Leider war der Aufenthalt in Sydney aber leider zu kurz, um nach Sydney rein zu fahren. Somit haben wir nur den Flughafen von Sydney kennengelernt. Ca. 2,5 bis 3 Stunden später ging es dann weiter von Sydney nach Cairns. Hier hatten wir zunächst eine Übernachtung im Hotel.
Am nächsten Morgen haben wir dann unseren Wicked-Camper in Empfang genommen. Wicked-Camper vermietet umgebaute Mini-Busse, die alle individuell lackiert sind. Als Motive werden oft Musik-Bands oder auch Simpson-Motive gewählt. Wir haben einen wirklichen Wicked-Camper mit Black-Sabbath-Motiv erhalten. Das hat uns unterwegs vielfach Beachtung eingebracht. Z.B. hatten wir ein Problem mit einem unserer Reifen, weshalb wir Hilfe in einer Tankstelle gesucht hat. Als der Tankstellen-Bedienstete aus dem Verkaufsladen kam, fragte dieser, welches unser Auto ist. Wir sagten: „The wicked one.“ Darauf er: „Yeah, it‘s a real wicked one.“ Des Weiteren hatten wir irgendwo in einem Ort in der „Prärie“ viel Aufmerksamkeit durch zwei Typen verursacht, die aussahen, als wären sie ZZ Top. Die Blicke wurden immer länger und wir sind schnell weiter gefahren.
Skyrail und Kuranda
Auf dem Hinweg nach Kuranda haben wir die Seilbahn, Skyrail, genommen. Die Seilbahn führte uns über den Regenwald mit Zwischenhalten, die man teils geführt nutzen konnte, um sich über den Regenwald zu informieren.
Kuranda selbst ist ein altes Aborigines-Dorf, dass mittlerweile aber stark touristisch erschlossen ist.
Den Rückweg nach Cairns sind wir mit dem Kuranda-Zug gefahren.
Billabong Sanctuary
Billabong Sanctuary ist ein sehr schöner Tierpark bei Townsville, Queensland. Im Billabong Sanctuary gibt es nur heimische Tiere und es gibt regelmässige Führungen der Ranger, die die Lebensräume der einzelnen Tiere erläutern, Krokodile füttern und dergleichen.
Whitsunday Islands
Unsere zweite Bootstour ging zu den Whitsunday Inseln. Es handelt sich um einen deutlich weniger professionellen Anbieter als bei der Tour zum Outer Reef in Cairns. Das tat dem Spaß aber keinen Abbruch, sondern war deutlich angenehmer. Die Veranstalter in Cairns sind vielfach auf Massentourismus ausgelegt und wie wir erfahren haben, auch im Besitz von Japanern. Dies erklärt auch, warum die Touren perfekt auf die japanischen Gäste ausgerichtet waren.
Die Whitsunday Islands sind eine Inselgruppe von 74 Inseln, von denen 17 bewohnt sind. Unser erster Halt lud an der Insel Hook Island zum Schnorcheln ein. Wir steuerten die geschützte Bucht Luncheon Bay an, in der man zwischen den Riffen und Fischen schnorcheln konnte. Danach ging es zur größten Insel, zur Whitsunday Island. Der Strand war nur zu erreichen, wenn man durchs Wasser watete (ungefähr Hüfthöhe). Hier gab es auch einen Snack bevor wir nach einer kurzen Bootsfahrt zum Hill Inlet gewandert sind. Der Ausblick hier war atemberaubend.
Fraser Island
Hervey Bay war der Ausgangspunkt für unseren Trip auf Fraser Island, der größten Sandinsel der Welt. Auf Fraser Island gibt es so gut wie keine asphaltierten Strassen, sondern nur Sandstrassen. Deshalb sind auf der Insel auch nur Allradfahrzeuge erlaubt. Es gibt verschiedene Anbieter für Touren über Fraser Island, sowohl mit kleineren Autos als auch mit allradangetriebenen Reisebussen.
Fraser Island hat einige Attraktionen zu bieten, u.a. den 75-Mile Beach, den einzigen Highway der Insel, der selbstverständlich auch nur eine Sandpiste ist.
Direkt am 75-Mile Beach liegen das Schiffswrack Mahone, die Sandsteinformation Pinnacles, die aufgrund ausgewaschener Mineralien in Gelb- und Brauntönen schimmert sowie der Süßwasserstrom Eli Creek.
Zum Baden lädt u.a. der Lake McKenzie ein. Tiefblaues sehr sauberes Wasser mit einem extrem weißen sehr feinem Sandstrand.
Whale Watching
So langsam wurde die Zeit knapp. Noch zwei Tage bis zum Rückflug und wir mussten noch knapp 300 km über den Bruce Highway nach Brisbane. Die Entscheidung fiel schwer. Wir hatten noch keine Wale gesehen, konnten es uns zeitlich aber nicht leisten, eine weitere Tagestour zum Whale Watching zu unternehmen.
Da kam die Lösung. Die Empfangsdame am Camping-Platz informierte uns, dass es ein Schnellboot gibt, dass mit bis zu 32 Knoten raus aufs Meer zu den Walen und wieder zurück fährt. Ohne zeitraubendes Mittagessen und dergleichen. Das machten wir dann auch und bereuten es nicht. Wir sahen mehrere Buckelwale, die ganz nah kamen und unter dem Boot her tauchten.